Eine Rose namens Fritz
Mit dem Kurzfilm „Eine Rose namens Fritz“ verwirklichte ich im Jahr 2024 eine Geschichte, die ihren
Ursprung vor vielen Jahren mit einer Konzeptidee für ein Musikvideo einer befreundeten Band fand.
Nach fast zwei Jahren fiel mir der Abschied von Dori, Sophie und Fritz sehr schwer, so wie allen „Eltern“, deren „Kinder“ von daheim ausziehen, aber was man liebt, muss man gehen lassen. Umso schöner ist es dann, wenn man jemanden begegnet, der die „Kinder“ kennengelernt hat.
Das Video sollte eine Blume zeigen, die vom Feld in eine Wohnung kommt und dort über viele Jahre aufgehoben wird und vertrocknet. Ich schlug die Idee gar nicht erst vor, da sie mir zu schwach für das Lied erschien und begrub sie in
den Notizen.
Etwa vierzehn Jahre später, zu Weihnachten im Jahr 2022, fiel mir die Geschichte wieder ein, als ich in einer Playlist auf YouTube zufällig das Kinderlied „Ich schenk dir einen Regenbogen“ hörte. Nach mehrmaligem Anhören des Liedes, bekam ich die Inspiration und das genaue Bild der
Geschichte wurde immer klarer. Die Blume sollte eine Rose werden und sie sollte Fritz heißen.
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In diesem kurzen Weihnachtsurlaub wurden die Hauptfiguren Dori und Sophie „geboren“ und ihre Vorgeschichten erdacht.
Als ich zurückkam war mein Vorsatz, die Rose Fritz zur Erzählfigur der Geschichte zu machen, so wie John Watson die Erzählfigur der Sherlock Holmes-Romane ist. Dies erwies sich als besondere Herausforderung, da einer Blume verständlicherweise sämtliche Ausdrucksmittel fehlen, die Menschen oder Tieren gegeben sind. Somit musste der Charakter und
das Wesen von Fritz durch die Figuren um sie herum geschaffen werden.
Die Tatsache, Fritz als weiblich zu artikulieren, sowie mit Dori und Sophie ein gleichgeschlechtliches Paar zu den Hauptfiguren zu machen war für mich zu keiner Zeit infrage oder ein Thema. Dies waren die „Kinder“, die aus dem entscheidenden Gedanken geboren wurden und sie sollten es bleiben.